Die Newsletter-Rubrik TATENDRANG richtet ihren Fokus auf neue Projekte in Schule und Praxisstätten. Immer wieder ergeben sich Möglichkeiten der Zusammenarbeit, diesmal berichten wir aus den Unterrichtsgegenständen FOKUS MENSCH und ANGEWANDTE MATHEMATIK sowie deren Vernetzung mit dem Praxiskindergarten….
Fokus Mensch – ein Elementares Musiktheater entsteht
Eine spannende Kooperation ergab sich mit der Gruppe 2 in unserem Praxiskindergarten. Ein Bogen zu unserem Jahresschwerpunkt „Erzählen“ wird gespannt. Ein auf einem Koffermarkt erstandener nostalgischer Diabetrachter war Ausgangspunkt dieser Idee. Dazugehörige Glasdias aus den 20er-Jahren bilden die Grundlage für ein Elementares Musiktheater. Das Gerät stand einige Wochen im Gruppenraum des Kindergartens. Täglich kamen Eltern zu Besuch, tranken eine Tasse Tee und schauten mit ihrem Kind die Glasdias an. In einer gemütlichen, besonderen Atmosphäre erfanden sie dazu zusammen Geschichtenfragmente, die mit einem Silberstift in ein Buch eingetragen wurden. Eltern und Kinder kamen immer wieder fasziniert aus dem Nebenraum. Schließlich gelangte das voll geschriebene Buch zu uns in den Unterricht. Gespannt lasen wir Geschichte für Geschichte und bauten daraus einen Geschichtenbogen. Nun wird seither komponiert, erfunden, gesungen, gespielt, getextet, Requisiten erstellt und musiziert – im Juni laden wir die Kinder wieder ein und führen das gemeinsam entstandene Werk auf. Dieses Projekt wird im Rahmen des Schulschwerpunktes VIELFALT BELEBT im Fach FOKUS MENSCH entwickelt. Das bedeutet kreative Ausdrucksweisen und somit einen Unterrichtsgegenstand, der Raum für kreative Prozesse in unterschiedlichsten Zusammenhängen bietet und die Erweiterung und Entfaltung des persönlichen kreativen Potentials erwirken möchte.
Diesen Projekteinblick gibt uns Mag. Ursula Steindl-Bergmann mit der Schülerinnengruppe der 2B: Christina, Luisa, Viktoria, Hannah, Annabel, Theresa, Magdalena, Elisa, Julia
Angewandte Mathematik trifft auf neugierige Kinder
An zwei Tagen im Mai wurde im Praxiskindergarten gezählt, gemessen, gewogen und gerechnet, was das Zeug hielt: Schülerinnen der zweiten Klassen haben in elf unterschiedlichen Stationen den Kindern vielfältigste Zugänge zu den Bereichen der frühen mathematischen Bildung ermöglicht. Anders als im schulischen Kontext wird Mathematik beispielsweise über Bewegung erlebt, wenn Papierdreiecke, -vierecke und -kreise im Staffellauf in die richtigen Reifen gelegt werden sollen. Oder es kommt darauf an, genau hinzuschauen, wenn sich zwei Glassteinchen durch einen Taschenspiegel plötzlich verdoppeln. Über die Stiege in einem Gruppenraum schlängelt sich ein Plastikschlauch, durch den bunte Kugeln kullern und unten aufgefangen und gezählt werden. Viele weitere im Mathematikunterricht geplante Spielideen forderten die Kinder ganzheitlich und brachten erstaunliche rechnerische Fähigkeiten zum Vorschein.
Die Kinder ließen sich interessiert und angstfrei auf die Anforderungen ein. Manche bedachten die eine oder andere Station als „kinderleicht“ und wollten das Vorhaben dann doch genau und konzentriert lösen. Ein paar Räume weiter zur gleichen Zeit ging es unseren Maturantinnen und Maturanten beim Bearbeiten der standardisierten Klausuraufgaben hoffentlich ähnlich!
Dieser Projektbericht wurde von Brigitte Webhofer MA verfasst.