Unser Abenteuer begann am 25.1. am Innsbrucker Flughafen, von dort aus ging es mit dem Flieger nach Wien und dann nach Kopenhagen. In Kopenhagen angekommen mussten wir uns um ein Ticket für den Zug nach Helsingborg kümmern, mit relativ viel Gepäck war dies gar nicht so einfach. Mit dem Zug fuhren wir ca. 1 Stunde. Nach einem langen Reisetag waren wir endlich in Schweden angekommen. In Helsingborg trennten sich nach dem ersten Einkauf unsere Wege. Vier von uns nahmen ein Taxi und konnten direkt zum Haus fahren. Für die anderen war die Haussuche noch etwas anstrengender und eine kleine Herausforderung. Schlussendlich, als wir alle in unserer Unterkunft angekommen und sehr zufrieden waren, konnten wir uns auf die nächsten drei Wochen freuen.

Ein Erlebnis nach dem Anderen.

Nach einem entspannten Sonntag an dem wir uns in unsere Häuser etwas einleben konnten, ging es am Montag gleich los. Wir besuchten gemeinsam mit Frau Professor Graziadei einen Kindergarten und dort stellten uns die Direktorinnen das Konzept der elementarpädagogischen Erziehung in Schweden vor. Außerdem lernten wir unsere zugeteilten LeiterInnen der Kindergärten etwas näher kennen. Am Dienstag ging es für uns alle mit dem Praktikum los. Im Laufe der Woche konnten wir schon einige Unterschiede im Alltag des Kindergartens feststellen. Ein sehr relevanter Unterschied, der uns allen als erstes auffiel, war, dass die PädagogInnen neben der gesprochenen Sprache parallel auch die schwedische Gebärdensprache benutzen. Die Gebärdensprache wurde durch das ganze Freispiel verwendet und auch beim Morgenkreis oder der Jause konnte man dies ganz gut beobachten. Vor allem in Integrationskindergärten soll die Gebärdensprache eine Unterstützung sein. Interessant ist es auch, dass die Eltern die Kinder jederzeit in den Kindergarten bringen und abholen können, da die Eltern unterschiedlich arbeiten. Das ist auch der Grund, weshalb die meisten Kindergärten von 6:00 Uhr morgens bis ca. 18:00 Uhr abends geöffnet haben.

Pädagogisches Arbeiten einmal anders

Die schwedischen Kindergärten bieten den Kindern viele unterschiedliche Angebote, um einen Einblick in die digitale Welt zu schaffen. Man findet in jedem Kindergarten viele QR-Codes die in den Gruppenräumen verteilt sind. Diese können die Kinder alleine mit Hilfe eines IPads scannen und viele verschiedene Kinderlieder anhören. Es gibt auch schon installierte Spiele auf den Tablets, die mit Englisch, Mathematik etc. verbunden sind. Die Kinder haben auch die Möglichkeit, spielerisch oder mit Hilfe des Internets beispielsweise das Alphabet zu erlernen. Das Alphabet wird wieder mit der Gebärdensprache unterstützt.

Ein weiterer Unterschied zu einem österreichischen Kindergarten ist, dass die Kinder viel mehr Zeit haben, selbstständig zu spielen. Es werden den Kindern Räume zu Verfügung gestellt, sogenannte „Ateliers“, in den unzählig viele, unterschiedliche Materialien frei zur Verfügung stehen. Es wird sehr darauf geachtet, dass die Materialien alltäglich und natürlich sind. Die Kinder haben dort die Chance, der Kreativität freien Lauf zu lassen. Egal ob Malen, Basteln, Bauen oder einfach nur Schneiden/Kleben. Generell findet man viele Gemeinschaftsräume in den Kindergärten, in denen sich die Kinder der unterschiedlichen Gruppen gemeinsam aufhalten können.

Die Jause und das Mittagessen verlaufen auch anders als bei uns in Österreich. Die Kinder nehmen nichts von zu Hause mit, denn das Essen wird in jedem Kindergarten gratis zur Verfügung gestellt. Vormittags gibt es immer eine Jause mit verschiedenen Früchten. Mittags wird dann ein Mittagessen angeboten, das sehr vielfältig ist. Für jede Woche gibt es einen neuen Speiseplan.

Die PädagogInnen gehen jeden Tag, egal ob mit Krippenkindern oder Kindergartenkindern, bei jeder Witterung nach draußen. Schwedische Kindergärten haben das Motto: „Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung.“. Anfangs war es für uns gewöhnungsbedürftig, da es wirklich sehr kalt und regnerisch war. Doch gegen Ende unseres Praktikums war es schon fast „normal“, jeden Tag rauszugehen. Die Kindergärten haben auch keinen Turnsaal oder Bewegungsraum. Das gleicht sich aber aus, da die Kinder die Zeit draußen im Garten nutzen, um Ball zu spielen, Rad zu fahren, zu laufen oder zu schaukeln.

Nach unseren Stunden in den Kindergärten und an den Wochenenden hatten wir auch genügend Freizeit, diese nutzten wir für verschiedene Aktivitäten. Am ersten Wochenende ging es für uns mit dem Zug nach Dänemark, um genauer zu sein, Kopenhagen. Wir verbrachten dort einen sehr aufregenden und abenteuerreichen Tag und merkten, wie schwierig es ist, eine Gruppe Jugendlicher zusammen zu halten und niemanden zu verlieren. Wir sahen uns die wunderschöne Innenstadt an und bummelten Stunden durch die Straßen und zum Abschluss ging es für uns zur wohl berühmtesten Straße in Kopenhagen ,,Nyhavn“.

Auch in unmittelbarer Nähe gab es natürlich für uns viel zu entdecken. Etwa eine Stunde Busfahrt entfernt lag die Stadt Helsingborg. Dorthin sind wir öfters gefahren und gingen einkaufen, essen oder einfach ein bisschen Großstadt Luft schnuppern.

Einen Teil unserer Freizeit verbrachten wir auch einmal mit den Leiterinnen unserer Kindergärten. Sie fuhren mit uns nach Kullaberg, einem wunderschönen Aussichtshügel mit Leuchtturm auf dem man bei schönem Wetter sogar bis nach Dänemark sehen konnte. Eigentlich wollten wir dabei auch in das dazu gehörige Aquarium gehen, dies war aber leider geschlossen und so ging es eben zu Kaffee und Kuchen in ein Cafe in Meeresnähe.

 

Am zweiten Wochenende trieb es uns wieder nach Dänemark, aber diesmal nach Helsingör. Helsingör war nur ein zwanzig minütiges Fährenabenteuer entfernt und so konnten wir auch das Nachtleben der nordischen Länder kennenlernen.

Gegen Ende unseres Praktikums blickten wir stolz auf die vergangenen drei Wochen zurück, da wir eben nicht nur das Praktikum gemeistert, sondern auch unseren eigenen Haushalt geführt hatten. Wir haben also auf jeden Fall viele positive Erfahrungen in der Praxis und in Sachen Selbstständigkeit sammeln können. Als dann der Tag der Abreise da war, fanden wir es schade, dass die Zeit schon vorbei war, aber gleichzeitig freuten wir uns auf zuhause. In der Früh fuhren wir wieder mit dem Bus nach Helsingborg und nahmen dann den Zug zum Flughafen in Kopenhagen. Von dort aus ging es dann mit dem Flugzeug zum Zwischenstopp nach Wien und wieder zurück nach Innsbruck. Zuhause angekommen, waren wir alle froh, zurück zu sein, unsere Familien wiederzusehen und konnten es kaum erwarten, ihnen von unserem Abenteuer in Schweden zu berichten. Wir hatten in Schweden gemeinsam drei tolle und vor allem erfahrungsreiche Wochen erlebt, an die wir uns immer wieder gerne zurückerinnern. Die finanzielle Unterstützung dieses Erasmus+ Projekts gab uns die Möglichkeit, ein interessantes europäisches Bildungssystem kennenzulernen, unseren beruflichen Horizont zu erweitern und einen Teil von Schweden zu erkunden.

Hejdo Sverige!

David Herzleier, Julia Kranebitter, Patricia Graiff, Annina Weidhofer, Hannah Stiller, Teresa Maddaluno, Nicol Ivakovic, Hanna Alber, Lena Strigl, Lea Kitzbichler  (4a)